Bad Wurzach lehnt Biosphärengebiet ab
Bad Wurzach steigt aus dem Prüfprozess zur Schaffung eines Biosphärengebietes in Oberschwaben aus. Im Pressebericht der Bildschirmzeitung waren hierzu folgende Zeilen zu lesen:
Mit 17 zu 4 Stimmen wurde am 13.10.2025 in der Gemeinderatssitzung der Antrag der CDU-Fraktion zum frühzeitigen Ausstieg aus dem Prüfprozess angenommen. Ein Antrag der zweiköpfigen Fraktion der Grünen auf Vertagung einer Beschlussfassung wurde mit derselben Mehrheit abgelehnt. Die Entscheidung Bad Wurzachs gilt als schwerer Rückschlag für den Prozess, verfügt die Stadt doch mit dem Wurzacher Ried über ein Herzstück der Biosphären-Planung. Die Entscheidung im vollbesetzten Kursaal wurde mit starkem Applaus des zahlreich erschienenen Publikums quittiert; darunter waren viele Landwirte und örtliche Unternehmer. Die Allianz der Landbesitzer, die sich seit langem nachdrücklich gegen die Schaffung eines Biosphärengebietes einsetzt, war mit führenden Vertretern anwesend, so Fürst Erich von Waldburg-Zeil, Graf Ludwig von Waldburg-Wolfegg-Waldsee und Roswitha Geyer-Fäßler vom Bauernverband.
Unsere acht Fraktionsmitglieder im Gemeinderat haben sich sowohl bei den BSG-Befürwortern als auch bei den BSG-Kritikern in zwei getrennten Veranstaltungen informiert, um sich mit den notwendigen Informationen für eine Abstimmung zu versorgen. Dabei war auch nicht zu übersehen, dass viele Argumente auf Eigeninteresse und Vermutungen aufgebaut waren.
Alle sieben anwesenden Gemeinderatsmitglieder der FW-Fraktion haben ebenfalls für den Ausstieg gestimmt. Der Gedanke von zwei Fraktionsmitgliedern, die noch bevorstehende Bürgerbeteiligung noch abzuwarten, um auch die Nichtlandwirte und Nicht-Großgrundstücksbesitzer in diesem Prozess noch mitzunehmen hätte bei diesem Abstimmungsergebnis keine Chance mehr gehabt. Auffallend war, dass gerade diese Zielgruppe der Bad Wurzacher Bürgerinnen und Bürger kaum vertreten war. Ob es diesen Bürgern schlicht weg egal ist, wie die Zukunft gestaltet wird oder ob jetzt ein Aufschrei kommen wird, man habe sie nicht informiert, wird man in den nächsten Wochen sehen.